1923 nahmen die Österreichischen Bundesbahnen ihren Betrieb auf
Nicht nur die Stadt Mürzzuschlag feiert 1923 ein 100jähriges Jubiläum - sondern auch die Österreichischen Bundesbahnen!
Vor knapp 100 Jahren, nämlich genau am 1. Oktober 1923, nahmen die Österreichischen Bundesbahnen ihren Betrieb auf. Natürlich war das damals keine „Greenfield-Operation“, denn die Eisenbahn gab es in Österreich schon seit 1837. Nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie war sie hoch verschuldet und strukturell völlig veraltet, sodass die Regierung beschloss, sie als „eigenen Wirtschaftskörper“ einem professionellen Management zu übergeben.
Schweres Erbe
Das Erbe, das der damaligen Unternehmung zufiel, war ein schweres: Die ÖBB hatten bei ihrer Gründung einen Personalstand von über 112.000 Mitarbeiter:innen und ihr Fuhrpark zählte 2.600 Dampflokomotiven, die 2,2 Millionen Tonnen Kohle im Jahr verschlangen. Österreichs Bahn war nach dem Verlust der Kohleabbaugebiete der k. u. k. Monarchie im Osten zudem vom teuren Kohleimport abhängig, und so wurde der Ausbau der heimischen Wasserkraft und die Elektrifizierung der Eisenbahnen (unsere 1040.010-9 steht als Denkmal für die Elektrifizierung im SÜDBAHN Museum) als überlebenswichtig angesehen – zur Gründung waren gerade einmal 25 Kilometer der ÖBB-eigenen Vollbahnstrecken elektrifiziert. Es ist daher wahrscheinlich eine der größten Transformationen unserer Wirtschaftsgeschichte, die die ÖBB vollzogen haben.
#RichtungZukunft
Heute sind die ÖBB gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter:innen fast dreimal kleiner, sie transportieren aber fast viermal mehr Fahrgäste und Güter. Und sie sind gemessen an ihrer Verkehrsleistung nahezu komplett elektrifiziert – natürlich mit 100 % Grünstrom. Ein Vergleich mit den Herausforderungen der Gegenwart drängt sich fast auf, wenn sie auch nicht so dramatisch wie vor 100 Jahren sind: Denn heute stehen wir vor einer ähnlichen Zeitenwende. Der Klimawandel und die Digitalisierung haben eine Transformation im gesamten Mobilitätssystem ausgelöst. Wir stehen erst am Anfang dieser Veränderung, die aus den ÖBB von heute einen CO2-neutralen End2end-Mobilitäts- und Logistikanbieter für Österreich und ganz Europa machen wird. Wenn wir in den nächsten Jahren den Weg von Bahnausbau, Digitalisierung und Dekarbonisierung konsequent weitergehen, kann uns Österreicher:innen ähnlich Großes gelingen wie den Vorfahren.
Ambitionierte Ziele haben sich die ÖBB jedenfalls schon gesetzt: Bis 2030 soll der gesamte Verkehrsbereich der ÖBB komplett dekarbonisiert und der Energieverbrauch zu 80 % aus Eigenproduktion abgedeckt werden. Und die Leistungsfähigkeit des Bahnsystems in Österreich soll bis dahin verdoppelt werden, damit die nachhaltige Verkehrswende Wirklichkeit werden kann. Gleichzeitig stehen die ÖBB vor dem größten Generationenwandel ihrer Geschichte und brauchen in den nächsten Jahren etwa 15.000 neue Mitarbeiter:innen. Die Ziele und Visionen von heute sind die Bahn von morgen! Nicht umsonst lautet das Motto im Jubiläumsjahr #RichtungZukunft.
Jubiläums-Railjet und Jubiläumsausstellung „Zeitfenster“ geht auf Tour
Zum Start ins Jubiläumsjahr der ÖBB wurde ein besonderer Railjet ganz offiziell „getauft“ und auf die Reise geschickt. Den 7-teiligen Zug zieren 100 Gründe für die ÖBB zu arbeiten. Diese Gründe kommen aus dem Team der ÖBB - von 100 ÖBB-Mitarbeiter:innen aus ganz unterschiedlichen Berufen. Von der Triebfahrzeugführerin, über die IT-Expertin bis zum Verschub-Mitarbeiter – sie alle wollen die Fahrgäste einladen, auch beruflich bei den ÖBB einzusteigen.
Am 25. Mai findet die Ausstellungseröffnung "Zeitfenster" mit besonderer Überraschung am Wiener Hauptbahnhof statt.
Eröffnung Bahnhof Mürzzuschlag
Und am 26. Mai wird das neu restaurierte Aufnahmegebäude in Mürzzuschlag offiziell eröffnet!
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Die Elektrolokomotive ÖBB 1040.010-9 auf dem Gelände des Südbahnmuseums soll bis 2024 einen Korrossionsschutz bekommen!
Die Baureihe 1040 war die erste österreichische Neubau-Elektrolokomotive der Nachkriegszeit. Sie wurde von der Lokomotivfabrik Floridsdorf (mech. Teil) und der Firmengemeinschaft ABES (elektr. Teil: AEG, BBC, ELIN, Siemens) in zwei Baulosen (.001-.010 & .011-.016) gefertigt und ab 1950 ausgeliefert. Die Lok hatte ein Dienstgewicht von 90,2 t, eine Motorleistung von 2.360 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.