Sammeln - BEWAHREN - Forschen - VERMITTELN
Die vier Säulen der Museumsarbeit! Die Gebote an die sich auch das SÜDBAHN Museum und unser Museumsverein halten. Im Falle des Projektes zur optischen Aufarbeitung der Schiebebühne sind es vorallem Bewahren und Vermitteln. Wir sind sehr stolz, dass wir eine erste Augabe zur Erhaltung der Technischen Anlage im Freibereich des SÜDBAHN Museums umsetzen konnten.
An unserem Erfolg sind maßgeblich die Fördergeber beteiligt. Das waren das Bundeskanzleramt Sektion II Kunst und Kultur, Abteilung II/7, das Bundesdenkmalamt und das Land Steiermark Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen, Referat Volkskultur. Sehr herzlich möchten wir uns auch für die Unterstützung der Firma KBB Meissl und den ÖBB Infrastruktur bedanken.
Dass die Arbeiten trotz Pandemie und schwierigster Umstände aufgrund der Großbaustelle im Museumsumfeld so schnell und reibungslos vonstatten gehen konnten verdanken wir unserem Vereinsmitglied Günter Novak, der die Projektleitung übernommen hatte.
Großprojekt für den Museumsverein
Wir konnten unser Vorhaben wie 2019 beschlossen ohne Verzögerungen umsetzen. Nach der Auftragserteilung an die Firma KBB Meissl aus Fischamend Anfang 2020 wurde im April mit den Arbeiten begonnen. Davor noch konnte in Eigenregie die Bedielung entfernt werden.
Die Sanierung
Als erstes wurde die gesamte Schiebebühne eingehült. Eine komplette Einhausung war nicht nötig. Die Stahlkonstruktion wurde mittels Hochdruckgerät gereinigt. Dabei mussten die stark angerostete Stahlteile gesondert behandelt werden. Auch die Antriebsaggregate im Führerstand wurden einer Sonderreinigung unterzogen. Die Oberflächenvorbereitung wurde mittels Druckluftstrahlen durchgeführt. Nachdem auch die hölzerne Dachunterseite abgebeizt wurden konnte mit der Aufbringung des Grundanstrichs begonnen und danach mit einem Deckanstrich finalisiert werden. Bereits dieser Grundanstrich war eine immense Verbesserung. Mit dem Anbringen der gehobelten Lärchenholzbedielung wurde die optische Aufarbeitung der Schiebebühne beendet.
Die Geschichte unserer Schiebebühne
Die Schiebebühne in Mürzzuschlag wurde 1903 von der Firma Andritz in Graz errichtet. Sie hat eine Länge von 12,180 Metern und ein Eigengewicht von 20 Tonnen. Die Tragkraft der Schiebebühne beträgt 150 Tonnen. Angetrieben wird die Bühne mittels eines Elektromotors. Mittels der Schiebebühne wurden Fahrzeuge in die Alte Montierung und ab 1920 auch in die Neue Montierung überstellt. Die Alte Montierung wurde 1980 abgetragen. Mit der Einstellung des Werkstättenbetriebes 1998 verlor die Schiebebühne ihre eigentliche Funktion. 2004 während der Aufbau- und Einrichtungsarbeiten zur Schaffung des SÜDBAHN Museums war die Schiebebühne noch im Einsatz um die Museumsfahrzeuge in die Neue Montierung zu überstellen. Am 23. August 2006 erfolgte die Unterschutzstellung des gesamten Museumsareales durch das österreichische Bundesdenkmalamt und 2010 wurde es in die Kernzone des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. In den Bescheiden natürlich auch die Schiebebühne explizit angegeben.