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Die Istrianer Staatsbahn

Die Istrianer Staatsbahn, Einschnitt Heki7 122 003, Heki am 26. Juni 2014 © Johann Bögner

Wie alles begann...

Nach dem Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 gelangte Pula (Pola), welches schon im byzantinischen Reich zum Flottenstützpunkt ausgebaut worden war, zum habsburgischen Herrschaftsbereich. Während der Napoleonischen Kriege Frankreich beziehungsweise Italien zugehörig, wurde es 1815 wieder ein Teil des Kaisertums Österreich. Nach der Revolution von 1848 verlegte die österreichische Marine ihren Hauptkriegshafen nach Pula. Davor befand er sich in Venedig. Pula besitzt einen nahezu perfekten Naturhafen. Im Dezember 1856 legte Kaiser Franz Joseph I. den Grundstein zum Bau des Seearsenals. Der Ausbau des Hafens ließ die Bevölkerung, die zunächst nur 900 Einwohner zählte, bis 1910 auf mehr als 58.000 ansteigen.

Forderung nach einem Bahnanschluss

Bereits 1859 war gefordert worden, einen Bahnanschluss herzustellen. 1863 wurde ein solcher Anschluss an das übrige Bahnnetz bereits in der Öffentlichkeit diskutiert und im Krieg von 1866 machte sich dieser Mangel schon unangenehm bemerkbar.

Nach dem Börsenkrach von 1873 fand sich für die Investition in Eisenbahnen kaum privates Kapital, so dass sich der Staat entschloss, Bahnen, welche im volkswirtschaftlichen Interesse waren und für die es keine privaten Konzessionswerber gab, selbst zu errichten.
Unter die so zu errichtenden Strecken fiel auch das bereits mit dem Gesetz vom 3. März 1873 („a. H. Sanction vom 30. April 1873“) beschlossene Vorhaben der Istrianer Bahn von Divača nach Pula (Pola), welches damals zunächst unter Gewährung einer Staatsgarantie von Privaten hätte errichtet werden sollen. Am 17. Dezember 1873 erfolgte der erste Spatenstich bei Pazin (Pisino). Die Eröffnung der 122,3 km langen Hauptlinie Divača - Pola und der Zweiglinie von Kanfanar (Canfanaro) nach Rovinj (Rovigno) erfolgte am 20. September 1876. Mit der Betriebsführung wurde die „Südbahngesellschaft“ betraut, wo sie auch bis 1883 verblieb.

Die Strecke

Die Hauptlinie der Bahn zweigt am südlichen Ende der Station Divača von der Südbahn ab und steigt zunächst bis Rodik auf den mit 539 m Seehöhe höchsten Punkt der Strecke. Am Karstplateau erreicht sie die Station Hrpelje-Kozina und entlang der Klanizaer Lehne Podgorje und weiter nach Rakitovec. Über Buzet (Pinguente) und Roč (Rozzo), zum Teil entlang steil abfallender Felswände, gelangt sie nach Lupoglav. Die Wasserscheide zischen Quieto und Foiba wird mittels 340 m langem Tunnel überwunden und nach Borut und Cerovlje erreicht sie die Station Pazin (Mitterburg-Pisino). Nach einem nochmaligen Anstieg auf 370 m Seehöhe fällt die Bahnlinie kontinuierlich bis Pula auf 2 m Seehöhe.

Der Betrieb von Heute

Nach 1918 gelangte Istrien zum Königreich Italien und nach 1947 mit dem Pariser Friedensvertrag zu Jugoslawien, wo es bis zu dessen Zerfall (1991-1995) verblieb. Seitdem gehören der nördliche Teil Istriens zu Slowenien (und einem kleinem italienischen Anteil) und der südliche Teil zu Kroatien. Somit ist der größere Teilabschnitt in Kroatien nur mehr ein Inselbetrieb, während der Hauptverkehrsweg heute zum slowenischen Hafen Koper führt. Im aktuellen Fahrplan gibt es nur mehr zwei, in den Sommermonaten drei grenzüberschreitende Zugspaare pro Tag, wobei Pula nur mit dem in den Sommermonaten verkehrenden Zugspaar von Divača aus ohne umsteigen in Buzet zu erreichen ist.

Johann Bögner

SÜDBAHN Museum
Heizhausgasse 2
8680 Mürzzuschlag
+43 3852 2556 641
info[at]suedbahnmuseum[dot]at

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27. Oktober bis 30. April
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