Es ist höchste Zeit!
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Von der Eisenbahnzeit zur Weltzeit…
Das Thema Zeit war und ist untrennbar mit dem System Eisenbahn verbunden. Jahrhunderttausende ist es die Gewohnheit des Menschen, Zeit und Raum aus eigener – oder mit Hilfe tierischer – Kraft zu überwinden. Die Eisenbahn revolutionierte nicht nur die Möglichkeit, Zeit und Raum in bisher ungeahnter Geschwindigkeit zu bewältigen, sondern verändert auch das Raum und Zeitgefühl der Menschen. Da die Geschwindigkeit der Eisenbahn die Reise- und Transportzeiten auf einen Bruchteil des bis dahin gewohnten Zeitaufwandes verkürzt, konnte nun in derselben Zeit ein Vielfaches der bisher zurückgelegten Strecken bewältigt werden. In der frühen Eisenbahnzeit entspricht die durchschnittliche Geschwindigkeit der Eisenbahnen in etwa dem Dreifachen der von einer Postkutsche erreichten Geschwindigkeit. Im Prinzip wird also eine gegebene Strecke in einem Drittel der bisher benötigten Zeit zurückgelegt. Die „Verkürzung“ des Raumes erfolgt also proportional zur Geschwindigkeit.
Die „Vernichtung“ von Raum und Zeit durch die Eisenbahn
Diesen Prozess empfinden und bezeichnen die Zeitgenossen auch als „Vernichtung“ der Zeit und des Raumes. Obwohl der Raum derselbe bleibt, rückt alles, Menschen, Orte, Institutionen, Handelskooperationen nun zeitlich gesehen näher: die Verkürzung der Reise- und Transportzeiten bedingt somit eine Erweiterung des Verkehrsraumes. Am Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der europäische Eisenbahnverkehr weitgehend internationalisiert, sodass der Bedarf nach Schaffung einer „Einheitszeit“ entsteht. Bis zur Einführung der Einheitszeit verfügt beinahe jeder Ort der Welt über eine eigene, am jeweiligen Sonnenstand orientierte Ortszeit. Für die Erstellung eines überregionalen Fahrplanes eine denkbar schlechte Ausgangssituation. 1884 wird die bis heute gültige Welt-Zeitzonen-Einteilung durchgeführt. Auf der Sommerfahrplankonferenz von Berlin 1891 wird schließlich die „Mitteleuropäische Zeit“ (MEZ) eingeführt, nach der schließlich auch die Fahrpläne der Monarchie ausgerichtet werden.
Objekt des Monats MAI
Das Objekt des Monats Mai ist die erste Bahnhofsuhr des damals so genannten „Stationsplatzes“ Mürzzuschlag von 1844. Die Uhr ist eine Leihgabe des Wintersportmuseum Mürzzuschlag. Gefertigt ist die Bahnhofsuhr aus Holz und hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern. Auf einer Historischen Lithografie von 1844 ist die erste Stationsuhr Mürzzuschlags gut zu erkennen (siehe Objekt des Monats September 2019)