Das neue Schmuckstück im Rundlokschuppen
Am 28. März 2024 um 13:54 Uhr wurde das Neueste obwohl doch eigentlich älteste Ausstellungsstück in den Rundlokschuppen geschoben.
Das Technische Museum Wien ist bereits seit 20 Jahren für das SÜDBAHN Museum ein wichtiger Kooperationspartner und Leihgeber. Die Gespräche eines zusätzlichen Leihobjektes aus der Lokomotivsammlung des TMW an das SÜDBAHN Museum erstreckten sich über Jahre. Mit 2022 wurde es konkreter!
Zurück in die Heimat
Nach 176 Jahren ist die Steinbrück wieder nach Mürzzuschlag zurückgekehrt!
Die Dampflokomotive Steinbrück, benannt nach einem Eisenbahnknoten in der Untersteiermark im heutigen Slowenien (Zidani Most), ist die älteste erhaltene Dampflok österreichischer Fertigung. Konstruiert wurde sie nach amerikanischem Vorbild von John Haswell. So wie vor 176 Jahren wurde die Dampflokomotive auch am 28. März 2024 auf der Straße von Wien nach Mürzzuschlag transportiert. 1848 – sechs Jahre vor Inbetriebnahme der Semmeringbahn – wurden das Fahrgestell und der Kessel getrennt, mit Pferdefuhrwerken nach Mürzzuschlag überstellt. Da die Lokomotiven in Mürzzuschlag für die bereits 1844 fertig gestellte Strecke nach Graz erst betriebsfähig gemacht werden mussten, war dies wohl die Geburtsstunde der Werkstätte in Mürzzuschlag.
Die Einbringung der Steinbrück in den Rundlokschuppen des SÜDBAHN Museums war eine Herausforderung! Als erstes musste im Rundlokschuppen Platz geschaffen werden. Das Krokodil wurde auf den äußersten Stand im Rundlokschuppen überstellt und die E-Lok 1042 005 vor das SÜDBAHN Museum abgestellt. Dieser Verschub konnte dank der großartigen Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Mürzzuschlag durchgeführt werden. In der Nacht vom 27. auf den 28. März wurde die Ausbringung der Steinbrück aus dem Technischen Museum Wien durchgeführt. Der Transport von Wien nach Mürzzuschlag aufgeteilt auf zwei Tiefladern - und bei Sonnenschein. Der Transport einer solch wertvollen Museumslokomotive kann nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden, da die sogenannten Plankteile völlig ungeschützt sind und der Flugrost sowie Regen großen Schaden anrichten würden (im Betrieb der Lokomotiven waren diese Plankteile durch Schmieröl und Fett geschützt!). In Mürzzuschlag breits um 8:15 Uhr angekommen dauerten die Arbeiten der Einbringung bis 15:00 Uhr. Im Einsatz waren ein Kran, ein Zweiwege Unimog und vorallem vier fachkundige Personen.
Objekt des Monats April
Gebaut wurde die Steinbrück 1848 von der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Actien-Gesellschaft (1855 Umbenennung in Maschinenfabrik der k.k. priv. österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft; Kurform: Lokomotivfabrik der StEG). 1864 wurde sie an die Gratz-Köflacher Bahn abgegeben und 1878 in der Station Voitsberg abgestellt. Seit 1914 ist die Steinbrück (Bauartbezeichnung 2’B n2) ein Museumsausstellungsstück.
Technische Daten:
Konstrukteur: John Haswell, Wien
Hersteller: Maschinenfabrik der Wien-Gloggnitzer-Bahn
Baujahre: 1848
Betreiber: k.k. Südliche Staatsbahn (SStB), GKB
Steuerung: Stephenson
Leistung: ca. 250 PS (ca. 184 kW)
Bauart: 2'B n2
Höchstgeschwindigkeit: ca. 45 km/h
Fabriksnummer: 87
Spurweite: 1435 mm
Dienstmasse: 25 Tonnen (ohne Tender)
Länge (ohne Tender): 7 550 mm
Kesseldruck: 6,5 Bar
Treibräder: Ø 1422 mm
Veranstaltungen zur STEINBRÜCK:
04. Mai Spezialführung mit Vertreter des Technischen Museums Wien
09. Juni Impulsführungen