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Ein Zeuge längst vergangener Tage

Der WasserkranDer Wasserkran, um 1900 © Foto Nicci Seiser

Vor dem Rundlokschuppen steht heute ein Relikt der Dampflokära – ein Wasserkran.

Er war einer von Vieren

Erbaut um die Jahrhundertwende von der Kärntnermaschinenfabrik in Villach hat der Wasserkran rund 50 Jahre seinen Dienst im Heizhausbereich von Mürzzuschlag verrichtet. Der heutige Standort ist nicht mehr Original. Ursprünglich stand dieser Wasserkran im Nahbereich der Heizhäuser oder der Drehscheibe.

Der Wasserkran

Ein Wasserkran diente zur Versorgung von Dampflokomotiven mit großen Wassermengen für die Dampferzeugung. Der Wasserkran bestand aus einem senkrechten Rohr mit einem Ausleger-Rohr, das seitlich über die Tank-Einfüllöffnung der Lokomotive bzw. des Tenders geschwenkt werden konnte.

Unser Wasserkran ist aus Gusseisen gefertigt und hat im oberen Bereich die Prägung der Kärntnermaschinenfabrik.

Auf Stationsplänen Mürzzuschlags sind mehrere Wasserkräne eingezeichnet. Zum einem mussten Dampflokomotiven die von Wien oder Triest kamen in Mürzzuschlag mit Wasser versorgt werden – dies passierte direkt im Bahnhofsbereich auf einem Hauptgleis. Oder jene Lokomotiven, welche in Mürzzuschlag stationiert waren, wurden im Heizhausbereich mit Wasser versorgt auf Fahrt geschickt.


Je nachdem wo die Wasserkräne zum Einsatz kamen war das Auslegerrohr unterschiedlich konstruiert und dimensioniert. Die Skizze eines freistehenden Wasserkranes aus der von Karl Prochaska von 1908 herausgegebenen Geschichte der Eisenbahnen der österr.-ungarischen Monarchie zeigt eine etwas andere Bauweise.

P.S.: Dank einer großzügigen Spende der Firma Stoik & Partner ZT-GmbH wird der Korrosionsschutz am Wasserkran 2021 erneuert.

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